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Recht großer Ausbruch in der Schneide bei einem Solinger Kochmesser aus Karbonstahl

Dicker Ausbruch in der Schneide ! Was nun?

Dieses Messer im Solinger Dünnschliff traf unerwartet auf einen Knochen ..
Würde man hier konventionell vorgehen, käme ein Bandschleifer zum Einsatz und danach wäre das Messer an der Schneide recht dick geworden.
Man könnte es dann schärfen und es würde auch wieder scharf, jedoch ließe es sich viel schlechter an einem Wetzstahl zwischendurch wieder auffrischen. Es müsste also viel öfter nachgeschärft werden.
Auch kann es dann passieren, dass harte Gemüse (z.B. Möhren) abbrechen, bevor die Schneide die Schneidmatte erreicht hat. Ganz davon zu schweigen, dass der Kraftaufwand beim Schneiden nun viel höher wäre, also vorher und das Schneiden nun weniger Spaß macht.
Am besten hält man die Breite der Facette auf bei 1 mm.

Also, was tun?
Das Messer wird in einem flachen Winkel auf einem sehr groben Diamantstein solange bearbeitet, bis der Ausbruch verschwunden ist.
Danach wird Klinge flach auf einen 1000er Stein gelegt und so gesäubert.
Im weiteren Verlauf wird die Schneide wieder ausgedünnt, damit der Solinger Dünnschliff erhalten bleibt, so wie es der Hersteller erdacht hat.
Danach wird die Schneide auspoliert und abgeledert.

Das Endresultat schaut dann so aus:
Die Klinge bei diesem Herder-Santoku ist nun wieder sauber.
Und die Schneide ist wieder nur ein feiner Strich:
Nun ist auch die Schneide bei dem Herder Santoku wieder fein auspoliert und bereit für den Einsatz.
Natürlich ließe sich das Blatt auch mit noch feineren Steinen mehr polieren, jedoch reicht diese Arbeitspolitur völlig aus.
Dies ist dann auch das Zeichen, dass das Messer von Hand ausgedünnt wurde ohne den Einsatz einer Maschine.

Das Messer ist nun einsatzbereit und kann seinem Besitzer wieder zugeführt werden.
Viel Erfolg damit.
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